Zwei, die sich sonnen
Die beiden Tagpfauenaugen genießen die warme Herbstsonne.
Landkärtchen, 2. Generation
Sommer ist die Jahreszeit des miserablen Schlittenfahrens.
Spruch der Inuit
Nach dem riesigen Abenteuer, über den Nebelwald zu fliegen – alleine und nur mit einem Karabiner an einem Stahlseil festgemacht – brauchen wir erstmal eine kleine Stärkung. Es gibt leckeren Cappuccino und hausgemachten Kuchen. Wir genießen unsere kleine Siesta und reden immer wieder über dieses unglaubliche Erlebnis.
Dann besuchen wir das riesige Schmetterlingshaus, über das wir ja auch am letzten Canopy-Seil (hier im Film zu sehen links unten) geflogen sind. Es ist heiß und stickig im Haus. Die Kamera gewöhnt sich erst nach einer halben Stunde an dieses feuchtnasse Klima.
Mal ganz abgesehen davon , dass das evtl. nicht gesund sein kann für die Kamera: Weiß jemand, wie man diesen Vorgang verkürzen kann und dieses Anlaufen der Linse verhindert oder wenigstens verkürzt?
Zwischen hunderten verschiedenen tropischen Pflanzen stehen Futterstationen mit Bananenbrei, Häuschen mit mehreren hundert Schmetterlingspuppen, denen man beim Schlüpfen zuschauen kann, es gibt viele verfressene Raupen und unzählige bunte Schmetterlinge. Ganz oben wohnt einer roter Ara und begrüßt uns lautstark. Schön!
Nun wartet hier oben noch eine Sache auf uns und auch diese ist etwas ganz besonderes: Der Hummingbird Garden. Auf einer kleine Terasse stehen übermannshohe Futterstationen mit herunterhängenden mit Zuckerwasser gefüllten Tränken und rundherum schwirren Dutzende Kolibris. Und tatsächlich ist es ganz einfach, diese auf seiner Hand landen zu lassen. Sie müssen nämlich ihre langen Schnäbel in kleine Löcher stecken um an die Nahrung heranzukommen. Man braucht einfach nur etwas Geduld und seine Hand daneben halten und sie lassen sich kurz darauf nieder, nehmen diese Flugpause gerne an und schlürfen den süßen Saft. Ansonsten schwirren die hier im Nebelwald frei lebenden kunterbunt leuchtenden Kolibris in einem Affenzahn um unsere Köpfe herum, es klingt, als würde ein Hubschrauber vorbeifliegen. So nah war ich diesen wunderschönen Vögel noch nie.
330 Arten gibt es in ganz Nord- und Südamerika, 54 davon in Costa Rica. Die winzigen Vögelchen – der Kolibri ist der kleinste Vogel der Welt – bringen in kleinster Form nur 2 Gramm Körpergewicht auf die Waage, der Riesenkolibri erreicht nur leichte 20 Gramm.
Im Schwirrflug bewegen sie ihre Flügel bis zu 80 mal in der Sekunde und das nicht nur auf und ab sondern in Form einer liegenden Ziffer 8. Das ermöglicht ihnen, in der Luft zu stehen oder auch diese unglaubliche Wendigkeit ähnlich eines Hubschraubers. Das metallisch-bunt schimmernden Gefieder reicht ihnen noch nicht aus und so schmücken sich die Männchen noch mit rot, blau oder grün leuchtenden Kehlfedern. Ihr besonders langer und schmaler Schnabel sieht bei den verschiedenen Arten auch unterschiedlich aus, variiert in Länge und Breite und ist so auf den jeweiligen Blütentyp, von dem sich diese Kolibriart ernährt, angepasst.
Am Abend zurück in der Logde werden bei langen schönen Gesprächen aus einem Cocktail ganz schnell mehrere, wir essen noch eine Keinigkeit im Restaurant der Lodge und legen uns voller schöner Eindrücke in unsere Betten. Morgen nach dem Frühstück gehts heraus aus diesem üppigen Grün und an den Pazific.
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling,
Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.
Hans Christian Andersen (1805-1875)
Dieses Prachtexemplar des Tagpfauenauges (Aglais io), „Schmetterlings des Jahres 2009“, konnte ich im Botanischen Garten Ulm vor die Linse bekommen. Die großen Augenflecken, die ihm seinen Namen gaben, nutzt er als Schutz gegen Fressfeinde, wie z.B. Vögel. Bei Gefahr klappt er die Flügel ruckartig auseinander und zeigt seine Flügeloberseiten mit den Augen. Dem Fressfeind wird so vorgegaukelt, ein großes Tier schaue ihn an. In Ruhe klappt er die Flügel zusammen und wirkt mit den dunklen Flügelunterseiten wie ein trockenes Blatt. Schlauer Kerl! 😉
Pfauenaugen gehören zu den häufigsten Tagschmetterlingen in Deutschland und sind mit Ausnahme fast in ganz Europa und Asien beheimatet. Schon ab März sieht man sie, wie sie an warmen Tagen Nektar an Weidenkätzchen, Veilchen oder Taubnesseln maugen und so mit für die Bestäubung der Frühblüher sorgen; Nesseln sollten wir stehen lassen, sie dienen den Pfauenaugen als Futterpflanze.
Hier kommt nun noch ein kleiner Lavendelbesucher, so wie der Kleine Fuchs und das Bienchen, die ich diese Woche schon gezeigt habe.
Dass es ein Kohlweißling ist, dachte ich mir ja. Nur welcher??? Das herauszufinden, kostet mich wenig Mühe – wozu habe ich denn einen Biologengatten (Späßle!!!). Die Antwort vom Fachmann gebe ich hier im Original wieder:
Also es ist auf jeden Fall ein Falter aus der Familie der Weißlinge (Pieridae), Unterfamilie Pierinae. Hier gibt es in BaWü und Bayer. Schwaben 3 Gattungen. Hier gehört er zur Gattung Kohlweißlinge (Pieris).
Davon wiederum gibt es bei uns 3 Arten:
Großer Kohlweißling (P. brassicae)
Kleiner Kohlweißling (P.rapae)
Grünader-Weißling (P. napis)
Leider sehen die Männchen und Weibchen unterschiedlich aus und die jeweiligen Generationen auch noch. P. brassicae scheidet wohl aus. Ich denke es ist ein Weibchen von P. rapae, könnte auch ein Weibchen der 3. Generation von P. napis sein, aber die gibt es jetzt eigentlich noch nicht.
Jetzt wissen wir es ganz genau! Vielen Dank!!!
Ich hab dann nochmal nachgelesen, wie er denn jetzt erkennt, dass es ein Mädchen ist. Und tatsächlich: Das Weibchen hat 2 Flecken im Gegensatz zum Mann mit einem. Sowas! 😉
Ein Beet voller Lavendel und lauter Kleine Füchse (Aglais urticae). Ein Geflitter und Geflatter ist das. Wunderbar! Sein Name leitet sich ab von Aglaia = Glanz und Urtica = Nessel, seine wichtigste Futterpflanze die Brennnessel ist. Wie man hier sieht, mag er auch duftenden Lavendel.
Lustig anzuschaun: Er fliegt die Blüten an und weidet sie förmlich ab, hangelt sich immer im Kreis um die Blüte herum und dann: ab zu nächsten.
Auf der warmen Hauswand sitzt er und lässt sich durch nichts stören. Ein 1,5 cm kleiner Bläuling.
Es gibt sooo viele davon. Weltweit über 5.000 Arten in über 400 Gattungen.
Keine Ahnung, welcher das hier ist. Schön ist er allemal und so pelzig. 😊😊😊