Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten. Helmut Newton

Beiträge mit Schlagwort ‘Regenwald’

Mein 2017 war: dschungelwild und grün …

… im CostaRica-Urlaub im April:

in und über den Baumwipfeln mitten im Regenwald

🇨🇷 Costa Rica – Tag 9: Ein Tag im Nebelwald – Teil 1 … unter, mitten in und über mächtigen Baumkronen 🌳🌲 … GRÜNER und ABENTEUERLICHER WIRDS NICHT! 

Heute wartet das Abenteuer und wir werden – gut gestärkt vom wunderbaren Frühstück – von einem Bus von SELVATURA abgeholt. Hier im Monteverde gibt es ein paar Unternehmen, mit denen man im Nebelwald unterwegs sein kann, wir haben uns auf Anraten unseres Guides für Selvatura entschieden. Wir fahren hoch hinauf und tief hinein, alles uns herum scheint immer dichter und dunkelgrüner zu werden. Wir beginnen unseren Tag hier oben mit einem ca. 2stündigen Rundwanderweg auf den großen Hängebrücken. Mitten durch den Nebelwand gehen kleine Wege und ab und an kommt eine dieser riesigen, durch Baumkronen oder in schwindelerregender Höhe darüber hinweg führenden wackeligen Hängebrücken. Unser Rundgang beinhaltet die hier vorhandenen 8 Hängebrücken die kürzeste ist 60, die längste 160 m lang.

Es ist unfassbar schön, was man hier schon am Boden sieht. Die riesigen Bäume sind über und über bemoost, Aufsitzerpflanzen, Bromelien und Orchideen wachsen an ihnen, Kletterpflanzen klettern hoch, ganze Lianenvorhänge hängen herunter, Luftwurzeln oder mannshohe Baumfarne überall. Und all das glänzt vom Nebel nass in allen erdenklichen Grüntönen.

Auf den Brücken wird es dann noch viel schöner: Man läuft durch die Baumkronen oder bei vielen Brücken weit drüber hinweg und hat gleich neben oder 50 m unter sich die Kronenblätter der verschiedensten Bäume oder Farne.

Unglaublich schön, auch dem Pärchen Emerald Toucanettes gefällt es hier.

Der dichte feuchte Nebel von heute ganz früh wird während unseres Spaziergangs immer weniger und es wird trockener, genau richtig für unser nächstes Abenteuer. Nix für Weicheier! CANOPY heißt das hier oder ZIPLINE und bedeutet, nur in einen Sitzgurt eingehängt alleine an langen Stahlseilen durch die Baumkronen und darüber hinwegzugleiten … naja gleiten ist „etwas“ untertrieben … schießen, fliegen, düsen würde es auch gut beschreiben. Mann oh Mann bin ich mutig! (Hatte ich erwähnt, dass ich Höhenangst habe und die schon beim Gardinenaufhängen oder Glühbirnenwechseln?!)

Wir werden mit Helm, dicken gepolsterten Lederhandschuhen und Gurtsystem ausgestattet und in einer kleinen Gruppe mit Guides noch etwas höher in den Wald gefahren. Ich habe die kleine Action-Cam dabei, gar kein Problem, es gibt die passenden Helme mit Adapter und so kann Töchterlein alles filmen. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung gehts los. Eine Stahlleiter hoch in einen Baum (zitterzitter), auf eine kleine Plattform. Einklinken, in den Gurt setzen, Beine über Kreuz, am Gurt festhalten und eine Hand hinten ums Stahlseil, falls man bremsen möchte (Möchte keiner!). Los geht’s!

Unfassbar schnell schießt man an dem Stahlseil entlang. Die Tour beinhaltet 13 Seile, das kürzeste 60 m, zwischendurch welche mit 300 und 650 m und das längste sagenhafte 1.000 m lang. Das fährt man dann zu zweit, der Hintermann hängt mit den Füßen untern den Achseln des Vordermanns. Mir fehlen immer noch die Worte!

Hier zwei Filmchen von unserem wagemutigen Abenteuer. Das werd ich nie vergessen! (Trotzdem werde ich kein Riesenrad fahren! 😉)

Film 1, Canopy überm Nebelwald, 650 m Seil
Film 2, Canopy überm Nebelwald, 1.000 m Seil, 1 Minute, Durchschnittsgeschwindigkeit 60 km/h

🇨🇷 Costa Rica – Tag 4: Ein seltener Gast an der blauen Lagune 🐿

Was gehört dazu, wenn man den Vulkan Poás besucht? Lt. Michael, unserem Guide MUSS man:

  • eine Blick in den Vulkan getan haben – check!
  • zur Lagune Botos wandern – machen wir! und
  • das eher scheue Poás-Eichhörnchen sehen – hoffentlich!

In meinem Beitrag von gestern waren wir ja am Rande des Vulkans und haben gerochen und gesehen, regelrecht gefühlt, wie sich so ein aktiver Vulkan verhält.

Unbedingt anschauen wollen wir die Lagune Botos, einen wunderschönen Kratersee, zuletzt vor 7.500 Jahren aktiv, zu dem man nur kommt, wenn man eine 20minütige, in Teilen ziemlich steile Wanderung durch den feuchten Nebelwand macht. Man merkt beim Wandern schon, dass wir uns 2.700 m über dem Meeresspiegel befinden, es ist ganz schön anstrengend; die kühle und feuchte Luft hier im Nebelwald macht es aber leichter.

Schön ist sie die Lagune Botos. Blau liegt sie vor uns, eingewachsen mit wunderschönen Pflanzen, riesigen Farnen, bunt blühenden Orchideen.

Und da … auf dem Weg durch den unglaublich dichten Nebelwald zurück zum Besucherzentrum, dessen informatives kleines Museum wir uns in Ruhe anschauen, springt es über den Weg: Das grünlich-braune knuffige Poás-Eichhörnchen.

Das kleine Baumhörnchen, auch als mittelamerikanisches Berghörnchen (Syntheosciurus brochus) bekannt, ist nur in Costa Rica und Panama beheimatet. Dort lebt es in Bergregenwäldern in Höhen zwischen 1.900 und 2.600 Metern. Es ist mit 15 bis 18 cm Kopf-Rumpf-Länge echt klein, hinzu kommt ein nochmal ebensolanger buschiger Schwanz. Es ist auf dem Rücken olivbraun – somit wunderbar an die hier durchweg bemoosten Bäume angepasst, sein Bauch ist orangerot bis braun.

Bis in die 1980er Jahre waren nur 4 Exemplare dieser Art bekannt. Mittlerweile breitet sie sich dank der Arbeit von Zoologen glücklicherweise wieder aus. Bei ihrer Tätigkeit entdeckten sie, dass dieses knopfäugige Berghörnchen ein sehr geselliger Zeitgenosse ist. Es lebt als Paar gemeinsam mit den Jungen in einem Baumnest. Diese enge Partnerbindung ist unter Baumhörnchen einmalig.

 

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