Nach Eintreten ins Schloss und Eintrittskartenkauf inmitten des außerordentlich breit gefächerten Shopangebots begibt man sich über eine kleine – wie für Dienstboten anmutenden – Wendeltreppe hinauf in den ersten Stock. Apropos Stock … der Atem stockt einem kurz beim Anblick dieses Prunks:

Der Steinerne Saal stammt aus der Bauzeit des Schlosses und wurde zusammen mit den beiden im Westen vorgelagerten Sälen 1755 bis 1757 unter Kurfürst Max III. Joseph zum Festsaal umgestaltet. Johann Baptist Zimmermann schuf hier sein letztes Hauptwerk: einen von üppigen Rokokostukkaturen eingefassten Freskenzyklus.
Das riesige Deckengemälde stellt den olympischen Götterhimmel dar und spielt damit auf die Pflicht des Herrschers, Frieden zu bringen und zu erhalten, an. Damit dem Namen Sommerresizend auch Ehre wurde, huldigen auf der Parkseite Nymphen der zur Göttin gewordenen Nymphe Flora.
Der Steinerne Saal ist seit seiner Fertigstellung 1758 in seinem Erscheinungsbild unangetastet. Lediglich kleinere Ausbesserungen und Staubwischen sind erlaubt.
Wir gehen weiter ins nördliche Salettl, einem kleinen Saal mit unveränderter französisch geprägter Ausstattung aus der Zeit nach 1715, als Kurfürst Max Emanuel auf dem Exil in Frankreich zurückkehrte. Sich selbst setzte er mit seinem Porträt in Feldherrnpose ein Denkmal.
Im nächsten Raum, dem Vorzimmer, welches anfangs als Appartment des Kurfürsten diente, bestaunen wir die dreifarbige Wandbespannung aus Seidenbrokat. Mittig hängt das 1717 vom Hofmaler Joseph Vivien geschaffene Porträts der Kinder Max Emanuels. Das große Gemälde zeigt den ältesten Sohn, Kurprinz Karl Albrecht mit Gefolge auf der Jagd.

Der kostbare Gegenstand im Raum ist der aus der Hofwerkstatt der Medici in Florenz stammende Prunktisch, den Kurprinz Karl Albrecht 1716 als Geschenk erhielt. Vögel, Blumen, Obst und Insekten sind in wertvoller Einlegearbeit mit Edelsteinen in Marmor eingelegt und mit vergoldetem Bronzeschmuck verdelt.
Prunk allerorten … ein besonderes Faible für Goldene Uhren scheint man auch gehabt zu haben.

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