Allgäuer Kälbchen
… soooo hübsch! 💚
Jeden Herbst kommen die Rinder wieder herunter von den Alpen, auf denen sie den Sommer über geweidet und Milch gegeben haben. Jeden Herbst sind das in verschiedenen Ortschaften (nicht nur) im Allgäu Festtage. Die Viehscheide, die Almantriebe der Tiere also, werden mit Dorffesten, jeder Menge gutem Essen und Bier und viel Musik gefeiert. Schon immer wollte ich mal dabei sein. Samstag vor einer Woche waren wir in Obermaiselstein im Allgäu, einem großen Viehscheid mit über 1.200 Tieren von 11 Alpen.
Alles was laufen kann, ist auf den Beinen. Musik schallt durch den ganze Ort und man hört die Rinder schon von lange bevor man sie sieht, denn ihre Schellen und großen Glocken läuten von weit her. Zu verschiedenen Uhrzeiten kommen unterschiedlich große Herden – die größte Herde zählte 254 Tiere – aus allen Richtungen ins Dorf, angeführt von einer Kuh mit einem wunderschönen Kopfschmuck, und werden auf dem Scheidplatz getrennt. Sie werden dazu in ein immer enger werdendes Gatter getrieben und dort liest ein Hirte den Namen des Bauern vor, dem die Kuh gehört, andere Hirten treiben die Kühe zu ihrem Platz,
von dem sie später entweder auf Anhänger verladen zu ihrem Bauernhof gebracht werden oder wenn der Weg nicht so lang ist, auch weitergetrieben werden.
Ein wirklich tolles Erlebnis, das das Ende der ca. 100 Tage währenden Almzeit der Kühe und das Ende des Bergsommers einläutet!
Mir stand den halben Tag ein breites (Sonntags-)Lächeln im Gesicht, auch wenns ein Samstag war. Und mir gefielen die Fotos in schwarzweiß tatsächlich besser, dennoch: Einen kleinen Film mit bunten Bilder findet ihr hier.
Gefährliche Sache! Aber was wäre das Leben ohne Risiko!!! 😉
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich auf dem Fellhorn bei Oberstdorf war. Toll wars da! Und während die andern sich mit Speck und Käse von der Alpe stärkten, bin ich mal flott auf Sieglinde geritten. Bin halt voll der Cowboy!
Die Kuh
Auf der saftiggrünen Wiese
weidet ausgerechnet diese
eine Kuh, eine Kuh.
Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,
und im Auge schimmern Tränen
ab und zu, ab und zu.
Was ihr schmeckte, wiederkaut se
mit der Schnauze, dann verdaut se
und macht Muh, und macht Muh.
Träumend und das Maul bewegend
schaut sie dämlich in die Gegend
grad wie du, grad wie du.
Heinz Erhardt (1909-1979)
Diese Hübsche liegt mit 74 anderen auf einer saftig grünen Wiese auf dem Fellhorn und gehört zur Alpe Schlappold, Deutschland größter und höchstgelegener Sennalpe. Wie die Kühe dort leben, kann man hier nachlesen.
Diese Hübsche habe ich gestern auf einer Allgäuer Wiese getroffen, auf der sie gemütlich wiederkäute. Da fiel mir ein:
Die Kuh
Auf der saftig günen Wiese
weidet ausgerechnet diese
eine Kuh,
eine Kuh.
Ach ihr Herz ist voller Sehnen
und im Auge schimmern Tränen
ab und zu,
ab und zu.
Was ihr schmeckt das wiederkautse
mit der Schnauze, dann verdautse
und macht muh,
und macht muh.
Träumend und das Maul bewegend,
schautse dämlich in die Gegend
grad wie du,
grad wie du.
Heinz Erhardt