Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten. Helmut Newton

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🌺🐟🍋 La Palma – buntes und duftendes Markttreiben 🍋🐟🌺

Der – wie man uns sagt – bunteste und schönste Markt La Palmas ist der Mercadillo del Agricultor in Puntagorda im Nordwesten der Insel. Er ist wirklich nett – viele Einheimische verkaufen dort selbstgemachten Käse, Gemüse aus dem Garten, tolle Kuchen, pressen frisch aus Zuckerrohr leckeren erfrischenden Saft, ein paar „Althippies“ bieten Kunsthandwerk feil. Unsere Mitbringsel für Freunde, Oma und die liebe Haussitterin erwerben wir auch hier: leckeren Honig von der Insel und Meersalz aus den Salinen in Teneguia im Süden La Palmas.

Besonders schön ist aber auch die Aussicht von den Aussichtsplattformen mit Glasboden über die grüne zerklüftete Landschaft hinunter zum Meer.

Die Markthalle in Santa Cruz de La Palma besuchen wir an einem anderen Tag und freuen uns noch einmal über die bunten Farben, prächtigen frischen Fische und durftenden Frühlingsblumen.

 

Santa Cruz de La Palma – die bunte Hauptstadt am Meer


Im Osten La Palmas – zwischen Küste und den bewaldeten Berghängen liegt die hübsche Stadt Santa Cruz de La Palma, Hauptstadt der Insel. Der Altstadtkern ist kunsthistorisches Baudenkmal, nicht zu Unrecht! Wunderhübsche Gässchen mit kleinen Palästen aber viel mehr alten bunten Häuschen im  kanarischen und kolonialen Stil, viele mit den typischen kunstvoll verzierten Holzbalkonen findet man hier. Das begehrteste Fotoobjekt ist jedoch nicht etwa die originalgetreue Replik von Christoph Columbus Flaggschiff Santa Maria auf der Palza de la Almeda, mit der er 1492 in die Neue Welt aufbrach und die ein Schiffsmuseum beherbergt oder Santa Cruz Kirche, die Iglesia de El Salvador, sondern die hübschen Balkonhäuser an der Avenida Maritima, der Küstenstraße der Hauptstadt.

Entlang der Straße finden sich viele Häuser mit sehenswerten Balkonen. Die sechs prachtvollsten, sind die sogenannten Casas de Los Balcones, die es eigentlich in dieser Form hätte bie geben dürfen. 

Ein Gesetz von König Felipe aus dem Jahr 1585 verbot Aussenbalkone, da sie „für die Ästhetik der spanischen Städte nicht tragbar seien“. Santa Cruz´ damaliger Bürgermeister ignorierte dieses Gesetz, weswegen die hübschen Balkonhäuser doch entstanden.

Die nach arabischem Vorbild aus dem Holz der heimischen Kanarischen Kiefer gebauten Balkone waren nicht wie heute zum Entspannen oder Sonnen gedacht, sie dienten als Vorratsraum und tatsächlich auch als Toilette (links mit Schiebefenster). Zur Zeit ihrer Erbauung lagen die Balkone übrigens an der Rückseite der Häuser, damals gab es die Küstenstraße noch nicht. Heute beherbergen die Häuser Geschäfte und Lokale.

Hier noch ein paar weiter hübsche Ansichten dieses schönen Städtchens:


 

Sonntagslächeln – Los Mascerones 


Heute lächelt die Zwergen-Skulptur „Enano Danzarín“ vom Platz vor der Nachbildung des Flaggschiffs Columbus‘, der Santa Maria in Santa Cruz de La Palma uns unser Sonntagslächeln. 

Er und ein Haufen anderer Zwerge und Figuren tanzen alle fünf Jahre auf La Palmas größtem Fest, der Bajada de la Virgen, dem Fest der Heiligen Jungfrau vom Schnee. Anlass dieser Tradition war eine Dürre im Jahr 1676, während derer die Statue der Heiligen Jungfrau vom Schnee (Virgen de las Nieves) von ihrem Platz drei Kilometer von Santa Cruz entfernt in einer feierlichen Prozession mit Priestern und Bischöfen in die Kirche San Salvador in der Hauptstadt heruntergetragen wurde. Als das Wunder geschah und die Jungfrau tatsächlich für Regen, ja sogar Schnee gesorgt hatte und somit die Feuer erloschen, beschloss man, Zeremonie und Fest alle fünf Jahre zu wiederholen. Die Jungfrau hielt und hält auch noch heute nach Ansicht vieler gläubiger Palmeros bei Vulkanausbrüchen und Unwettern immer wieder ihre schützende Hand über La Palma.

Die Festbräuche zur Bajada erweiterten sich immer mehr, so dauert sie mittlerweile wochenlang. Ein wichtiger Teil des Festes ist die „Semana Grande“, die am zweiten Julisonntag beginnt. Mascarones, kostspielige Pappmascheefiguren mit Riesenköpfen, die Lokalpolitiker und Persönlich­keiten oder Märchenfiguren darstellen, präsentieren sich und tanzen am Mittwoch der „großen Woche“ in Kostümen des 18. Jahrhunderts. Am Donnerstag wird der berühmte Zwergentanz „Danza de los Enanos“ als der Höhepunkt der Bajada dargeboten. Die Darsteller unter ihren riesigen Kopf- und Hutmasken und in winzigen Beinkleidern sollen die Illusion vermitteln, es handle sich um Zwerge. Mit oberhalb der Knie zusammen gebundenen Beinen tanzen sie wie Marionetten die ganze Nacht hindurch Polka. An der Plaza de la Alameda endet der Tanz, hier steht auch das Denkmal vom Foto. 

Franjo auf La Palma


Erinnert ihr euch noch an mich, Frosch Franjo?! Ich hab ja hier auf dem Blog eine eigene Kategorie. Und ich war natürlich auch mit auf La Palma, hier auf dem kleinen Platz neben der Kirche in San Andrés oberhalb des Meeres zwischen Palmen und bunten Blumen. Hach ja, schön wars! 🐸

La Palma – 🍌 Alles Banane! 🍌 … und manches auch Rum 

80 % der landwirtschaftlichen Erträge zieht La Palma aus dem Anbau der Banane. Die kleine, sehr schmackhafte kumme Gelbe werden wir hier bei uns allerdings wohl nie zu essen bekommen. Der Anbau der La Palma-Banane auf den steilen Hängen und wenig terrassierten kleinen Feldern ist sehr beschwerlich und nur durch Handarbeit zu erledigen. Sie kann daher preislich der größeren und um einiges weiter her kommenden Banane aus Mittelamerika leider nicht das Wasser reichen. Geschmacklich ohne weiteres!

Wie wächst so eine Banane? Wie auf dem Foto zu sehen, schauen 3 Pflanzen aus dem Boden. Rechts eine alte, halb abgeschlagene, schon braune, mittig die, die gerade die Staude bilden kann und links eine kleine junge Pflanze. Nennen wir sie mal Oma, Mutter und Tochter. Oma hat 7-9 Monate gebraucht, um eine Staude Bananen zu produzieren. Dabei musste ihr der Mensch mehrfach helfen: Nachdem sie bestäubt sind und Früchte gebildet haben, müssen alle weiblichen Blüten (der braune Ansatz am Ende jeder Banane) per Hand abgeschnitten werden. Fällt nur eine weibliche Blüte in die Staude hinein, würde diese alles zum Verfaulen bringen. Da der Boden zu mager ist, wird natürlich wieder per Hand Mist in die kleinen Felder eingebracht. Die männliche, dunkelviolette Blüte am Ende der Staude wird erst abgeschlagen, wenn alle Pflanzen des Feldes bestäubt sind. Natürlich auch wieder per Hand. Die Stauden müssen mit langen Holz- oder Metallgabeln gestützt werden, sie würden sonst wegen des hohen Eigengewichts oder auch bei Sturm abbrechen. Während die Staude an Oma reift, wächst deren Tochter, unsere Mutter also, aus dem Boden. Ist Oma abgeerntet, wird sie zur Hälfte abgeschlagen und die Mutter produziert die nächste Staude … 7-9 Monate, Blüten abschneiden, die Staude bei Bedarf gegen Sonnenbrand in blaue Tüten einpacken, Mist einbringen, die männliche Blüte abhacken, Staude stützen … usw. Töchterlein wächst nun aus dem Boden und der Kreislauf beginnt von vorne. So geht das ca. 10-12 Generationen lang, bis die Pflanze erschöpft ist und keine Stauden mehr ausbildet. Eine Staude trägt bei der Ernte zwischen 150 und 300 Bananen und wiegt ca. 50 – 60 kg. Bis zur Ernte waren für 1 kg Bananen zwischen 800 und 1.000 l Wasser nötig.

Und jetzt verrate ich noch ein Geheimnis. Nämlich die Antwort auf die Frage „Warum ist die Banane krumm?“ Wie auf dem Foto links unten zu sehen, haben die kleinen Bananen an ihren äußeren Enden noch die weiblichen Blüten, welche bald von den Arbeitern per Hand abgeschlagen werden. Da diese Blüten an der kleinen Banane zum Licht streben, biegt sich die Banane nach oben. Und genau dabei wird sie krumm. So einfach ist das! 😉

Auf La Palma wird noch immer Zuckerrohr angebaut. Auf dem Bauermarkt in Tazacorte oder auch in der Markthalle von Santa Cruz haben wir den frisch ausgepressten Saft pur oder mit frischen Maracujas genossen und uns auch durch ein paar Sorten Rum in der Destileria Ron Aldea probiert. 😊

La Palma – Los Tilos … ab in den Dschungel! 🌿

La Palma liegt nur ca. 450 km westlich der afrikanischen Küste auf der gleichen Breite wie Zentralalgerien oder z.B. Kairo. Eigentlich müsste es afrikanisch heiß sein. Dank Kanarenstrom und Passatwind, der sehr beständig weht und die Feuchtigkeit des Meeres auf die Insel bringt, ist es aber frühlingshaft und feucht. Die vom Passat gebrachten Wolken bleiben an den hohen Bergen hängen, kondensieren und bringen somit reichlich Wasser für Pflanzen und Grundwasser. Dieses Klima ist – zumindest im Norden und Nordosten ideal für die Bildung großer ausgedehnter Wälder.

Wir fahren nach Los Tilos in den kühlen Lorbeerwald. Ministräßchen furchen sich durch tiefe Schluchten, vorbei an der größten Bogenbrücke Spaniens, der 355 langen Puente de Los Tilos hinein in den Urwald. Angekommen wandern wir durch stilles und üppiges Grün. Farne sind hier so groß wie Menschen, Lianen hängen von riesigen Bäumen, Flechten und Moose hangeln sich wie Feenhaar herunter. 3 m hohe Kanaren-Stechäpfel oder auch die hübsche Kanaren-Glockenblume stehen unter den riesigen Lorbeerbäume, die schon vor Millionen Jahren die Erde besiedelten und die Los Tilos schützenswert und 1983 zum UNESCO-Biosphärenreservat machten.


Heute ist die gesamte Insel La Palma als Biosphärenreservat anerkannt und geschützt.
 

🌴 La Palma – La Isla Bonita … die Perle der Kanaren 🌴

La Palma, vollständig „La Isla de San Miguel de La Palma“, ist die nordwestlichste Insel der Kanaren. Klimatisch ist hier immer Frühling oder Sommer, was wir, die wir gerne in der kalten Jahreszeit nochmals ins Warme flüchten, sehr genießen. Den Jahreswechsel 2016/17 verbrachten wir bei milden Temperaturen um die 23 Grad, viel Sonne, guter Meeresluft und Wind auf der wilden Schönheit und sie machte ihrem Namen alle Ehre.

Warum La Palma? Fuerteventura, Lanzarote, und Teneriffa kennen wir bereits, La Palma wurde uns schon mehrfach empfohlen und so wollten wir sie kennenlernen, die Isla Bonita, die „schöne Insel“, wie die Canarios sie nennen. Sie ist die feuchteste und damit auch bewachsenste Insel der Kanaren. Dichte urwaldartige Wälder bedecken sie, die Küste ragt steil aus dem Meer, ist voller Buchten und von Lavaströmen zerteilt. Intakte Natur und landschaftliche Kontraste werden Naturfreunde begeistern: Ganz La Palma ist UNESCO-Biosphärenreservat. Nur 45 km lang und knapp 30 km breit meint man, sie schnell erkundet, „erfahren“ zu haben, aber weit gefehlt! Nur äußerst selten fährt man mal mehrere hundert Meter geradeaus. Es heißt immer: sich hinauf- oder hinabschlängeln und das an teilweise atemberaubenden Abhängen entlang.

Von 0 m am Meer geht es durch 5 Vegetationszonen, durch Lorbeerdschungel und riesige Kiefernwälder bis über die Baumgrenze hinauf auf 2.426 m auf den Roche de Los Muchachos mit unglaublichem Blick auf den Caldera de Taburiente, einen vulkanischen Einsturzkrater mit knapp 10 km Durchmesser.

Wer pure Natur liebt und dieser mit Respekt begegnet, dem wird La Palma uneingeschränkt gefallen. Wir waren begeistert!

In den nächsten Tagen reise ich mit meinen Fotos nochmal hin und nehm euch mit! Heute ein Blick auf eine der unzähligen Buchten La Palmas bei San Andrés y Sauces im Nordwesten der Insel. Gut zu erkennen, wie sich die Lava ihren Weg ins Meer gebahnt hat.  

 

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