
80 % der landwirtschaftlichen Erträge zieht La Palma aus dem Anbau der Banane. Die kleine, sehr schmackhafte kumme Gelbe werden wir hier bei uns allerdings wohl nie zu essen bekommen. Der Anbau der La Palma-Banane auf den steilen Hängen und wenig terrassierten kleinen Feldern ist sehr beschwerlich und nur durch Handarbeit zu erledigen. Sie kann daher preislich der größeren und um einiges weiter her kommenden Banane aus Mittelamerika leider nicht das Wasser reichen. Geschmacklich ohne weiteres!
Wie wächst so eine Banane? Wie auf dem Foto zu sehen, schauen 3 Pflanzen aus dem Boden. Rechts eine alte, halb abgeschlagene, schon braune, mittig die, die gerade die Staude bilden kann und links eine kleine junge Pflanze. Nennen wir sie mal Oma, Mutter und Tochter. Oma hat 7-9 Monate gebraucht, um eine Staude Bananen zu produzieren. Dabei musste ihr der Mensch mehrfach helfen: Nachdem sie bestäubt sind und Früchte gebildet haben, müssen alle weiblichen Blüten (der braune Ansatz am Ende jeder Banane) per Hand abgeschnitten werden. Fällt nur eine weibliche Blüte in die Staude hinein, würde diese alles zum Verfaulen bringen. Da der Boden zu mager ist, wird natürlich wieder per Hand Mist in die kleinen Felder eingebracht. Die männliche, dunkelviolette Blüte am Ende der Staude wird erst abgeschlagen, wenn alle Pflanzen des Feldes bestäubt sind. Natürlich auch wieder per Hand. Die Stauden müssen mit langen Holz- oder Metallgabeln gestützt werden, sie würden sonst wegen des hohen Eigengewichts oder auch bei Sturm abbrechen. Während die Staude an Oma reift, wächst deren Tochter, unsere Mutter also, aus dem Boden. Ist Oma abgeerntet, wird sie zur Hälfte abgeschlagen und die Mutter produziert die nächste Staude … 7-9 Monate, Blüten abschneiden, die Staude bei Bedarf gegen Sonnenbrand in blaue Tüten einpacken, Mist einbringen, die männliche Blüte abhacken, Staude stützen … usw. Töchterlein wächst nun aus dem Boden und der Kreislauf beginnt von vorne. So geht das ca. 10-12 Generationen lang, bis die Pflanze erschöpft ist und keine Stauden mehr ausbildet. Eine Staude trägt bei der Ernte zwischen 150 und 300 Bananen und wiegt ca. 50 – 60 kg. Bis zur Ernte waren für 1 kg Bananen zwischen 800 und 1.000 l Wasser nötig.

Und jetzt verrate ich noch ein Geheimnis. Nämlich die Antwort auf die Frage „Warum ist die Banane krumm?“ Wie auf dem Foto links unten zu sehen, haben die kleinen Bananen an ihren äußeren Enden noch die weiblichen Blüten, welche bald von den Arbeitern per Hand abgeschlagen werden. Da diese Blüten an der kleinen Banane zum Licht streben, biegt sich die Banane nach oben. Und genau dabei wird sie krumm. So einfach ist das! 😉

Auf La Palma wird noch immer Zuckerrohr angebaut. Auf dem Bauermarkt in Tazacorte oder auch in der Markthalle von Santa Cruz haben wir den frisch ausgepressten Saft pur oder mit frischen Maracujas genossen und uns auch durch ein paar Sorten Rum in der Destileria Ron Aldea probiert. 😊
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