Die Schwestern Kirschbaum
Die Schwestern Therese, Jette und Sally Kirschbaum führten in der Kapellenstraße Laupheim einen kleinen Gemischtwarenhandel. Als 1939 die Dörfer und Städte „judenrein“ gemacht und alle noch in Laupheim lebenden Juden an den Stadtrand in Baracken in der Wendelinsgrube verbracht wurden, ging es bald auch den Schwestern so. Der Winter 1940/41 war sehr kalt und die Baracken, die zum großen Teil weder über Strom, fließendes Wasser noch über gute Möglichkeiten, diese zu beheizen, verfügten waren eisig und zugig.
Wie auf den Grabsteinen der Schwestern zu sehen, starben sie an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Sie wählten den Freitod. Eine wirklich tragisches Ende einer Familie. Eines von so vielen.
Man sieht an der Grablegung noch eine Tradition im Jüdischen Glauben: Zur Familie gehörende Verstorbene werden links neben dem zuerst Verstorbenen beerdigt.