Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten. Helmut Newton

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Fotochallenge „unten“

Heute mache ich mit bei Rolands von ROYUSCH-UNTERWEGS Wöchentlicher Fotochallenge zum Thema „UNTEN“ mit diesem Foto, das ich so ziemlich genau vor zwei Jahren vom 20. Stockwerk aus der Rooftop-Bar unseres Hotels in Saigon gemacht habe … nach UNTEN in diese auch nachts brodelnde 9-Millionen-Stadt:

Noch ein paar dieser nächtlichen Fotos von „oben nach UNTEN“ gibt’s hier.

Vietnam – Fundstücke einer Rundreise

Zum Schluss meiner Reisebrichte noch ein paar Fundstücke aus Vietnam, z.B. dieses Schild in einem der zahlreiche Tempel, das zeigt, was hier alles verboten ist: Feuer machen, rauchen, Äste abbrechen, Müll wegwerfen oder schlafen:

Auch schön: uns völlig unbekanntes Gemüse und Obst, Matcha-Kitkat, Stromleitungschaos, niedliche Hydranten, herzige Riesenblätter, Babys in Kartons, Plüschbärchen als Hochzeitsautodeko, Brüste-Brunnen, süße kleine Verkäuferinnen und coole Bierwerbung.

Vietnam Tag 14 – der letzte Tempel in Saigon … oder Viel hilft Viel!

Der letzte Tempel in Saigon vor unserer Abreise ist ein ganz besonderer

und toppt in puncto Räucherwerk alles bisher gesehene. Hunderte Räucherspiralen hingen glimmend von den Decken, manche Räucher“stäbchen“, die die Gläubigen hier gerne auch im Dreierpack abbrannten, waren über 1 m lang und armdick; gesegnet und an die Mönche geopfert wurde hier alles – bis hin zu gebratenen Schweinen, Salat und Durian. Diesen „Duft“ werde ich nie vergessen!

Vietnam Tag 14 – in Saigons Chinatown Chợ Lớn

Das farbenfrohe Viertel Chợ Lớn im 5. District von Saigon wird auch Chinatown genannt. Chợ Lớn („Großer Markt“) wurde im 18. Jahrhundert von eingewanderten Chinesen gegründet. Hier leben ca. 1/2 Mio. ethnische Chinesen in einer Enklave, früher rivalisierend, heute friedlich auf vietnamesischem Land. Und wie überall auf der Welt treiben sie Handel mit allem, was man sich vorstellen kann:

Der Binh Tay Markt in einem riesigen ockerfarbenen Gebäude französischer Architektur gilt als einer der schönsten Vietnams und Highlight Saigons und lädt mit seinen Tausenden von Ständen und Staunen, Stöbern und Handeln ein.

 

 

Vietnam Tag 14 – im Jadekaisertempel Chùa Ngọc Hoàng

Eine der schönsten und berühmtesten Pagoden Saigons ist der etwas abgelegene daoistische Jadekaisertempel, erbaut zwischen 1892 bis 1909. Da die Schildkröte hier als heilig verehrt wird – im Hof befindet sich ein großer Schildkrötenteich – wird der Tempel im Volksmund auch „Schildkrötenpagode“ genannt. Rund um die Pagode kann man in kleinen Geschäften Schildkröten in allen Größen kaufen  und diese dann – um seinem eigenen Wunsch an die Götter Kraft zu verleihen – in den Teich freilassen; die Mönche füttern die Schildkröten dann von den Spenden.

Der Tempel beherbergt beeindruckende über 3 m hohe Statuen sowie wertvolle vom Boden bis zur Decke reichende Holzschnitzereien.

Der Jadekaiser, im Daoismus der Herrschers des Himmels, begrüßt als 3 m hohe Statue im Eingang die vielen Gläubigen. Besonders sehenswert ist die „Kammer der zehn Höllen“, hier sind in schwarzem Holz schreckliche Szenen vom Leben nach dem Tode in der Hölle abgebildet. Andere Räume sind z.B. den Göttinnen der Fruchtbarkeit und Gesundheit gewidmet.


Nebenbei: Die Dame hier ist zuständig dafür, von den Gläubigen gekaufte Fläschchen mit Öl in eine immer brennende Flamme zu schütten. Damit verstärkt der Gläubige – ähnlich wie beim Abbrennen der Räucherstäbchen – seinen Wunsch oder seine Bitte. Lustiger weise läuft das Öl durch ein Loch ab, wird wieder abgefüllt und erneut verkauft. Eine „Gläubigen-Gelddruck-Maschine“ sozusagen. 😉

Vietnam Tag 14 – der Wiedervereinigungspalast Hội trường Thống Nhất

Unser letzter Tag in Saigon und damit auch den letzten Tag unserer Vietnam-Reise beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück; noch einmal stärken für Sehenswürdigkeiten dieser Riesenstadt aus Tradition und Moderne. EIN bekanntes Wahrzeichen Saigons ist der Wiedervereinigungspalast.

Auf einem 15 Hektar großen grünen Gelände mitten im Zentrum der Stadt wurde der Palast 1873, als Vietnam französische Kolonie war, aus aus Frankreich importierten Steinen und Baumaterialien erbaut. Hier wurde am 30. April 1975 das Ende des Vietnamkrieges besiegelt.

Der Palast hat 23 Räume, besonders beeindruckend ist das riesige hölzernen Wandmosaik im früheren Empfangszimmer für Diplomaten. Es besteht aus 40 Lackbildern und zeigt das Leben der Vietnamesen im 15. Jahrhundert.

Der Palast war das Kommandozentrum der südvietnamesischen Regierung, man kann Regierungs-, Privaträume und einen komplett ausgestatteten Bunker besichtigen. Für die Vietnamesen ist er Kriegsdenkmal und Siegessymbol, für uns ein sehenswertes Stück der wechselvollen vietnamesischen Geschichte.

Vietnam Tag 13 – Nächtlicher Blick auf Saigon von der Rooftop-Bar im 20. Stock

Im 20. Stock unseres Hotels gibt es eine Rooftop-Bar mit atemberaubenden Blick auf die Stadt.

Hier lassen wir bei ein paar Cocktails unseren letzten Abend in Vietnam gemütlich ausklingen und genießen den Ausblick, denn leider geht es morgen Abend wieder nach Hause.

Vietnam Tag 13 – Saigon bei Nacht

Saigon ist der Hammer! Offiziell leben hier 9 Mio. Menschen, unser Guide meinte, es wären wohl an die 12 Mio. Der Verkehr ist unbeschreiblich, es queren – für unsere Augen völlig unkontrolliert und selbstverständlich auch bei Rot – unzählbare Mopedmassen mit ein, zwei oder drei Erwachsenen – gerne auch noch zusätzlich mit zwei Kindern und Hund oder Huhn – die Kreuzung, mal auf der Straße oder auch gerne auf dem Gehweg. Wie in einem Ameisennest. Uns bleibt die Spucke weg.

Unser sehr europäisches Novotel Saigon ist zentral gelegen, nur eine Viertelstunde zu Fuß zum berühmten Hauptpostamt oder zum Rathaus. Wir ruhen uns erstmal in den klimatisierten und schallgedämmten Zimmern im 7. Stock aus und machen später noch einen abendlichen Spaziergang. Wir bestaunen das Hauptpostamt, die Kathedrale Notre Dame, das Rathaus und bemerkenswerte Wolkenkratzer mit toller Beleuchtung. Ein wirklich sagenhaftes Streetlife bis spät in die Nacht.

Vietnam Tag 13 – auf dem Rad über die Flussinsel im Mekong und zur Bastmattenproduktion

Nach einer Katzenwäsche und einem ausgiebigen Frühstück, natürlich wieder mit Nudelsuppe, Ei und starkem Kaffee und schwingen uns auf die vom Hausherrn bereitgestellten Drahtesel. Er fährt mit dem Moped voran und wir mit den Rädern kreuz und quer über die kleine Insel im Mekong hinterher, zuerst auf einen typischen Markt, dann vorbei an vielen Gärten auf Felder, wo die Gräser für die Bastmatten geerntet werden. Diese werden per Hand geschnitten, zum Trocknen ausgebreitet und in der kleinen Fabrik, die wir im Anschluss besuchen, zum Teil gefärbt, gewebt, beschnitten, gesäumt und so zu Bastmatten verarbeitet.

Wirklich sehr interessant und spätestens seit diesem Zeitpunkt schaue ich diese Matten, die es auch bei uns für wenig Geld als Strandmatten zu kaufen gibt, mit anderen Augen an, denn die Produktion ist alles andere als einfach und hier waren sehr viele fleißige Hände beteiligt.

Die Fähre zum Festland auf dem anschließenden Weg nach Saigon teilen wir uns wieder mit vielen Mopedfahrern, u.a. mit diesen Damen hier, die sich so schick vor der Sonne geschützt haben:

Vietnam Tag 12 – Kochen im Homestay am Mekong und die wahrscheinlich stinkendste Frucht der Welt

Unser Homestay liegt direkt an einem Seitenarm des Mekong, das spartanisch eingerichtet Haus unserer Gastfamilie trennt nur ein Weg und ein kleiner Damm vom Wasser. Überall riesige unbekannte Pflanzen, Palmen, Hühner … und die Katze unterm Bett. Apropos Bett: Hier gibt es natürlich keine Klimaanlage, sondern nur ein wirklich hartes Bettgestell mit einer hauchdünnen Matte, einem Moskitonetz und darüber immerhin einem Ventilator. Aber genau so wollte wir es: einmal eine Nacht nicht im 4- oder 5-Sterne-Hotel, sondern wie die Vietnamesen verbringen. 

Die Kids liegen in den Hängematten vor der Tür und surfen dank WLAN – klar gibt´s hier WLAN! – im Internet und wir dürfen wie gewünscht der Hausfrau in ihrer winzigen gemauerten Küche an ihrem mit Holz gefeuerten Herd beim Zubereiten des gemeinsamen Abendessens helfen. Wir puhlen Krabben, schneiden Gemüse und kleine Fische, die sie dann in heißem Öl frittiert. Das wird nochmal ein echtes Festmahl obwohl wir vom Mittagessen noch satt sind. Ein Schnaps zur Verdauung hilft!

Zur Feier des Tages hat der Hausherr für uns nach einem kurzen Telefonat heute Mittag auf dem Markt eine Durian eingekauft. Wir wollten diese Frucht unbedingt probieren, es hieß, sie sei eine Delikatesse und frischer als hier kriegt man die nicht wieder, denn hier wächst sie überall. Die Welt schreibt „Durian schmeckt wie der Himmel, aber stinkt wie der Hölle.“ Zweiteres auf jeden Fall, ersteres kann ich so nicht bestätigen.

Die rund 5 kg schwere Frucht öffnet der Hausherr mit eine Machete und heraus kommt in Abteilungen das gelbe Fruchtfleisch. Es stinkt relativ übel, man kann es kaum beschreiben: süßlich, vergoren, abgestanden. Mit etwas Überwindung essen wir alle vom weichen, warmen Fruchtfleisch (vielleicht wäre eine Nacht in einem Kühlschrank gut gewesen?) und man merkt gleich: Einigen von uns schmeckt es, andere wenden sich ab und wollen nicht nochmal davon probieren. Die Vietnamesen lieben die Frucht, egal ob frisch oder in Süßspeisen und Kuchen. Die Durian und ich haben uns heute hier im Mekongdelta kennen- aber nicht lieben gelernt. Die Geschmäcker sind Gott sei dank verschieden.



Nach noch einem Schnaps zur weiteren guten Verdauung sinken wir müde vom Tag auf unser Bettgestell und schlafen trotz Hitze sehr gut.

Übrigens wollten wir am nächsten Tag das restliche Fruchtfleisch der Durian als „Wegzehrung“ mitnehmen. Die Ausdünstungen waren unbeschreiblich! Der Fahrer unseres Kleinbusses hat darauf bestanden, dass wir das Reststück wegschmeißen oder verschenken, er nimmt es jedenfalls nicht mit! 🤪 Ein vorbeifahrender Vietnamese auf seinem Fahrrad nahm sie freudig erregt entgegen.

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