
Resonanzen * Stimmen des Münsters
Der 14. Juli war bei mir ein dichtgedrängter Tag. Früh aufstehen, viel Autofahren, Arbeitstermine im Allgäu, das alljährliche Sommerfest unserer Städtischen Musikschule – Töchterlein spielt dort Klavier und singt im Jugendchor. Dieser und auch die anderen Darbietungen sind es wirklich wert dabeizusein. Und dann wollte ich eines nicht verpassen:
„Resonanzen“ im Ulmer Münster
Also fuhr ich 22:00 nach Ulm und fand mich wenig später mit hunderten Menschen vorm und kurz danach mit über 2.700 Menschen im rappelvollen Ulmer Münster (an Weihnachten sind wesentlich weniger Menschen dort) wieder. Die Bankreihen waren schnell gefüllt, ich sicherte mir einen der wohl besten Plätze – ein Mitarbeiter bestätigte mir meine gute Wahl – im hinteren Teil es Mittelgangs und wartete. Schon alleine mit so vielen Menschen unterm welthöchsten Kirche zu stehen, war sehr ergreifend.
8 Hochleistungsbeamer nutzten die gesamten Innenwände des Mittelschiffs bis in über 20 m Höhe und damit über 4.000 Quadratmeter Projektionsfläche für eine Videoinstallation, die es so noch nie gab. Ulmer Bürgerinnen und Bürger wurden im Vorfeld zu ihren Zukunftsvisionen befragt und haben so aktiv an der Entstehung teilnehmen können. Ihre Wünsche, Ängste, Zeichnungen und Portraits wurden in einem wahren Licht- und Farbspektakel an die Kirchenpfeiler projiziert – bunt, nachdenklich, zukunftsfroh, manchmal bedrückend aber auch voller Hoffnung. Alle paar Minuten änderte sich die Lichtstimmung, dazu passend auch die sphärischen Klänge. Man hätte förmlich das Gefühl, hineingezogen zu werden.

Begleitet wurde dieses Kunstprojekt von wittmann/zeitblom und René Liebert von Kompositionen für Orgel, Percussion, Elektronische Musik und Sprecher.
Ein unglaublich tief gehendes, ergreifendes Erlebnis für Auge, Ohr und Geist, das ich nicht missen möchte!
In einem Video habe ich ein paar Sequenzen zusammengefasst. Wirklich beeidruckend! Der offizielle Zusammenschnitt ist hier auf youtube zu finden.
TIPP: Für einen Besuch im Ulmer Münster lohnt sich auf jeden Fall die neue App „Ulm Stories“, die spannende Geschichten über das Wahrzeichen Ulms, das Ulmer Münster mit dem welthöchsten Kirchturm zu erzählen weiß.
Der auf den Fotos gezeigte Ausschnitt ist im Hellen übrigens dieser hier. Allein das Kruzifix misst über 5 m.
Gefällt mir:
Like Wird geladen …