Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten. Helmut Newton

Unsere Radtour geht weiter ins älteste Viertel der Stadt „Petit France“. In den kleinen verschlungenen Gassen des ehemaligeViertels der Fischer, Müller und Gerber an der Ill und ihren 3 Kanälen drängen sich dicht an dicht Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jh. mit hohen Spitzdächern, in deren offenen Dachböden früher die gegerbten Häute zum Trocknen aufgehängt. Besonders schön auch nachts:

Früher war das Viertel ein finsterer, unbeliebter Stadtteil, denn die gegerbten Häute verbreiteten einen strengen Geruch. Gauner und Banditen fanden hier Unterschlupf, es wurden dunkle Geschäfte gemacht und es gab ein rege florierendes Rotlichtmilieu. In dem Viertel lag auch ein Militärkrankenhaus, in dem Soldaten von Syphillis – damals als „Franzosenkrankheit“ bezeichnet – geheilt wurden. Daher rührt auch der Name „Petit France“.

Heute ist das Viertel sowohl bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt, es ist komplett Fußgängerzone, man kann also ungestört von Autos in den Gässchen spazieren, die vielen kleinen Geschäfte erkunden und aus einer Unmenge Cafés und Restaurants mit feiner elsässische Küche auswählen. Das wohl bekannteste, vor dem Franjo hier sitzt, ist das „Maison des Tanneurs“ (Gerberhaus) mit mehrfach ausgezeichneter Küche. Zuletzt hat das Restaurant einen Michelinstern abgelehnt, damit es weiterhin in gewohnter Qualität zu normalen Preisen kochen und servieren kann. Sehr zu empfehlen: Sauerkraut mit 3 Sorten Fisch.

Gleich nebenan hatte ich überm Traditionslokal „Le Lohkäs“ ein wunderschönes Loft über 3 1/2  Etagen mit 2 Schlaf- und Badezimmern, einem riesigen Wohn- und Esszimmer sowie komplett eingerichteter Küche gebucht.

Fällt man aus der Tür, steht man mitten in den vielen Besuchergruppen, denn die laufen hier direkt an Haus vorbei. Drinnen ist es dank doppelter Dämmung ganz ruhig und gemütlich! Zentraler und uriger geht’s nicht!

Kommentare zu: "Mit dem Rad durch Straßburg II – „Petit France“ und unser Loft im Haus „Le Lohkäs“ … JA, Franjo war auch dabei! 🐸" (10)

  1. Guten Morgen Antje,
    schöner Bericht mit tollen Bildern, aber bei dem letzen Absatz mit Eurer Unterkunft hat sich scheinbar der „Fehlerteufel“ eingeschlichen.

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    • Was ist denn da passiert? Betrunken war ich jedenfalls nicht. Vielleicht war es gestern Abend schon ein wenig spät! 😴 Danke dir, du aufmerksamer Leser! Lieben Gruß Antje

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  2. Also das erste Foto erinnert mich an die Esslinger Altstadt ! Die Unterkunft sieht wirklich super aus und würde mir auch gefallen. Sauerkraut mit Fisch kann ich mir allerdings gar nicht vorstellen !!!

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  3. Liebe Antje,
    Danke fürs Mitnehmen und die wunderschönen Collagen. ♥
    Lieben Gruß
    moni

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